Mama, Persönliches, Schule

Einschulung // Was macht das mit mir als Mutter?

Die meisten Mütter reagieren auf große Entwicklungsschritte der Kinder wehmütig. „Du wirst viel zu schnell groß“ oder „Ich möchte, dass du für immer mein kleines Baby bleibst“ sind Gedanken, die viele Mütter dann haben. Nun kommt meine Große dieses Jahr in die Schule und damit steht ihr und uns ein neuer Lebensabschnitt bevor. Einer, der das komplette Familiengefüge, die Struktur und den Alltag durcheinander wirbeln wird. Doch was macht das eigentlich mit mir als Mutter? Empfinden alle Mütter so, dass sie mit einem weinenden Auge auf ihr kleines Kind schauen und denken, dass es doch lieber so klein bleiben soll? Dass die Zeit viel zu schnell vorbei geht und man sich die Zeit zurückwünscht, in der das Kind noch kuscheln wollte?

Ein Hoch auf die Selbständigkeit der Kinder

Seit ich vor fast sechs Jahren mein erstes Baby in den Armen hielt, habe ich mich über jeden Entwicklungsschritt gefreut, den es gegangen ist. Nicht nur, weil man das als Mutter eben so tut, sondern weil die Autonomie des Kindes für mich als Mutter mehr Freiheit bedeutete. Da bin ich, wie immer, sehr ehrlich. Ich bin für die Kinder immer da, wenn sie etwas brauchen. Wenn sie Hunger haben, die Windel voll ist oder sie getragen werden wollen. Aber ich bin auch über jeden Schritt hin zur Selbständigkeit froh und dankbar. Ich war noch nie jemand, der gerne stundenlang in den Schlaf begleitet hat und ich kann auch nicht ewig mit den Kindern spielen. Lange habe ich mir das übel genommen. Heute ist das in Ordnung für mich.

Man muss keine Gluckenmutter sein

Ich möchte niemanden verurteilen. Wenn du eine Mutter bist, die es liebt, ihr Kind komplett durch den Tag zu tragen, dann ist das wundervoll. Weil es für dich funktioniert. Aber wichtig zu wissen ist meiner Meinung nach eben auch, dass es auch die Mütter gibt, die das nicht können. Und dass auch das in Ordnung ist. Ich war noch nie eine Gluckenmutter und habe die Freiheit immer gesucht. Verwerflich ist das nicht. Es ist nur meine Art, mit dem Muttersein umzugehen.

Jetzt, wo also meine Tochter in die Schule kommt, habe ich viele Gedanken. Erst war da die Suche nach der richtigen Schule, jetzt frage ich mich, wie wir das frühe Aufstehen wohl meistern werden. Sorgen schwingen mit, ob sie das alles wohl packen wird mit ihren gerade erst sechs Jahren und ob sie neue Freunde finden wird. Klar ist: Es wird erstmal viel Disziplin erfordern und eine neue Struktur muss her. Aber am Ende des Tages freue ich mich auf die Zeit, denn sie freut sich auch. Voller Stolz hat sie ihren neuen Ranzen gar nicht mehr ablegen wollen. Wie viel größer sie wirkt, wenn sie ihn trägt.

Bald geht es los

Meine kleine, große Maus wird also schon bald eine Erstklässlerin sein. Sie breitet ihre Flügel aus und fliegt los und ich puste ihr Luft hinterher für noch mehr Aufwind. Denn das ist meine Aufgabe. Sie zu stützen, wenn sie fällt und ihr Rückenwind zu geben, wenn sie geht. Vermutlich werde auch ich ein Tränchen verdrücken am Tag ihrer Einschulung, aber die Freude wird überwiegen.

Wie ist das bei euch? Sollen eure Kinder am liebsten immer so klein bleiben oder seid ihr auch froh darüber, wenn sie größer, reifer und selbständiger werden?

13 Comments

  1. Sina

    2. März 2018 at 20:46

    Bei den 2 großen wünsche ich mir manchmal die früheren Zeiten zurück. Sie waren so pflegeleicht als sie klein waren. Bei dem kleine Zwerg allerdings könnte das größer werden bzw das abnabeln etwas schneller gehen. Er ist doch sehr sehr Mama bezogen und lässt mich tagsüber kaum aus den Augen.

    1. Filea

      4. März 2018 at 23:11

      Ich finde kleine Kinder sind aus meiner Erfahrung heraus nicht pflegeleicht, weil meine Beiden mich immer gebraucht haben. Deswegen kann ich dich gut verstehen, dass du dich auf das Abnabeln freust.

  2. Irina

    2. März 2018 at 21:14

    Ich muss ehrlich gestehen dass ich schon froh bin wenn die beiden etwas mehr selbständiger werden. Natürlich liebe ich dieses Alter (3,5 & 1,5) aber ich freue mich auch darauf wenn sie älter sind.

    1. Filea

      4. März 2018 at 23:10

      Ja, das kann ich total nachvollziehen. Geht mir ja nicht anders 😉

  3. Stephanie

    3. März 2018 at 14:32

    Als mein großer Sohn eingeschult wurde war es anfangs nicht leicht. Aber meine Sorgen waren schnell vorbei 🙂

    1. Filea

      4. März 2018 at 23:09

      Es ist auf jeden Fall eine große Umstellung für alle.

  4. JesS von feierSun.de

    4. März 2018 at 19:51

    Schule ist wunderbar und Loslassen auch, denn es bedeutet das aus den Kindern weiter und weiter eigene Persönlichkeiten werden.

    1. Filea

      4. März 2018 at 23:09

      Ja das stimmt, und es ist so wundervoll zu beobachten.

  5. siebenkilopaket

    4. März 2018 at 20:44

    Was für eine aufregende Zeit! Nichts desto trotz bin ich auch ein bisschen froh, dass es bei uns noch ein bisschen hin ist…

    1. Filea

      4. März 2018 at 23:08

      Das kann ich verstehen 😉

  6. Alina

    5. März 2018 at 12:55

    Wahnsinn, ist das spannend.
    Wenn ich dran denke, dass es beim Sohnemann nur noch zwei Jahre sind wird mir ganz bang.
    Ich bin gespannt auf Euren Weg und werde ihn weiterhin aufgeregt verfolgen. Alles Glück für Euch!

  7. Alu

    9. März 2018 at 12:14

    Eine sehr aufregende Zeit. Mich hat das auch jedes Mal sehr mitgenommen. Bei K2 habe ich auch über diesen perfekten Moment geschrieben, das Ende einer Vorschulzeit: https://www.grossekoepfe.de/2017/09/die-nacht-vor-der-einschulung.html

  8. Was ist der richtige Schulranzen für mein Kind? - FILEA

    29. März 2018 at 12:32

    […] uns der Fall ist – steht man erst einmal vor vielen Herausforderungen. Einerseits schwirren viele neue Gefühle des Loslassens im Kopf herum, andererseits hat man neben der Wahl der passenden Schule, eine […]

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