Alltag, Mama, Persönliches

Seltsame Muttergefühle, die ersten Schulwochen und ein Neustart

Zwei Monate sind seit dem letzten Blogeintrag vergangen. Das ist nicht das erste Mal, dass zwischen den Beiträgen etwas Zeit vergeht und doch fühlt sich alles so anders an. So viel ist passiert in der Zeit. Ich habe das Gefühl ein anderer Mensch zu sein und doch verfolgt mich mein bekanntes Ich.

Wir haben ein Schulkind

Nicht nur, dass wir in einer neuen Wohnung leben. Seit acht Wochen haben wir ein Schulkind im Haus und damit einen komplett neuen Rhythmus. Wir müssen früher aufstehen, ich habe nach der Arbeit kaum eine Minute zum Ausruhen, weil das Schulkind vom Bus abgeholt werden muss. Aber wir bekommen das gut hin. Wir haben unsere Routine gefunden und ich habe wirklich viel Freude mit diesem neuen Abschnitt in unserem – ihrem – Leben.

Die Schule war die richtige Wahl, auch wenn sie uns monatlich Geld kostet. Der Lehrer ist grandios. Er geht vollkommen individuell auf jedes Kind ein. Ich würde jederzeit wieder diese Schule wählen.

Verwirrte Gefühle als Mutter

Nun haben wir Herbstferien und die Große ist im Oma-Urlaub. Auch das ist neu. Ferien und dass eine Betreuung für das Kind her muss. Als ich sie letzte Woche mit dem Zug zu ihrer Oma begleitete, freute ich mich auf die Zeit, die ich am nächsten Tag auf der Heimreise ohne mein Kind verbringen würde. Doch als ich in den Zug stieg, kamen sie wieder. Die seltsamen Muttergefühle. Der Mix aus Traurigkeit und Freude. Sehnsucht, Vermissen, Abhängigkeit, Angst vorm Alleinsein und letztlich das Loslassen, das uns immer wieder einholt, je größer sie werden.

Wird das wohl jemals aufhören, dieses unwohlige Gefühl im Magen, was sich ab und zu blicken lässt? Ich muss ja gestehen, ich bin weit weg davon, eine Gluckenmutter zu sein. Ich kann meine Kinder gut loslassen. Gerade zum Beispiel sitze ich alleine zu Hause und habe Urlaub, während Kind 1 bei Oma und Kind 2 in der Kita ist. Ich habe kein Problem damit, mir Zeiten für mich ohne schlechtes Gewissen freizuschaufeln. Aber doch überkommen mich manchmal diese Momente, in denen ich mein Kind schappen und nicht mehr loslassen möchte, in denen mir die Tränen in die Augen steigen, wenn ich die Kinder nur ansehe. Aber ich glaube, das gehört wohl zum Muttersein dazu. Jemand sagte mir neulich, diese verwirrenden Gefühle hätten wir alle gratis zur Geburt dazu bekommen. Und so ist es wohl.

Muttergefühle, Schule, Neustart

Ein Neustart als System „Familie“

Die letzten zwei Monate waren wohl mit die härtesten meines Lebens. Und doch haben sie mich unglaublich viel gelehrt. Zufrieden und glücklich sein kommt nicht von außen, es fängt von innen an. Kein Mensch dieser Welt ist in der Lage dich glücklich zu machen. Und niemand kann dir sagen oder vorschreiben, wie du zu leben hast. Du ganz allein hast das Steuer deines Lebens in der Hand. Die letzten Wochen haben mir klar gemacht, wie wichtig meine Familie für mich ist. Wie wichtig es ist, Zeit mit meinen Kindern zu verbringen. Bewusste Zeit. Und nicht in Gedanken beim nächsten Foto, Blogpost oder der Whatsapp-Nachricht.

Ich bin so dankbar für meinen – unseren – Neustart als Familie. Ich werde geliebt und das hab ich gar nicht verdient. Jetzt kann die kalte Jahreszeit beginnen, denn ich bin bereit für Kerzenschein, Kuscheldecken und das Fest der Liebe. Für Glühwein, Maronen und Zimtduft, für Wunschzettel, große Kinderaugen und Lichter überall. Denn dafür sind solche komischen Muttergefühl genau richtig.

2 Comments

  1. Katrin

    25. Oktober 2018 at 14:13

    Ein toller Beitrag und mir sehr tief aus der Seele geschrieben, denn auch wir haben seit Mitte September ein Schulkind. Ein Kannkind, und die Schule war so wichtig für ihre Entwicklung und auch für Mamas Entwicklung: Loslassen können, musste ich in den letzten Wochen echt erst lernen.

  2. Isa

    26. Oktober 2018 at 09:13

    Natürlich hast du es verdient geliebt zu werden! Sag so etwas nicht. Ich bin froh, wieder von dir zu hören. Lass dich niemals unterkriegen. Liebe Grüße Isa

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